Wie alles begann…

Auf einer Probefahrt In wenigen Wochen ist es soweit und wir beginnen unsere Reise quer durch China. 8.000 Km weit sollen uns unsere Räder quer durch das ganze Land tragen. Inzwischen steigt die Vorfreude ins Unermessliche, aber die Vorstellung nun nach so langer Zeit wirklich die Reise anzutreten scheint auch noch ein wenig unwirklich. Über 1 1/2 Jahre planen wir unsere Reise nun schon. Dabei hatte alles einmal so harmlos angefangen. Bei unseren Spaziergängen in Tübingen sind wir schon oft ein Stück am Jakobsweg entlang gelaufen. Ach, könnten wir doch jetzt einfach weitergehen, träumten wir. Immer einen Fuß vor den anderen setzen und schließlich ein Abenteuer bestehen. Wir sponnen die wildesten Pläne: Man könne bis nach China laufen oder doch lieber mit dem Pferd durch die Mongolei reiten, dann wollten wir mit der Saxonette in die Türkei, doch schließlich entschieden wir uns doch für unser Lieblingsland. Zu Fuß kam uns zu langsam vor, für das Pferd fehlte uns der Sachverstand, die Saxonette war aufgrund des Benzinmotors zu unpraktisch. Mit dem Fahrrad sollte es sein! Wir kündigen. Die endgültige Entscheidung fiel dann im Sommer letzen Jahres. Wir beschlossen fortan radikal zu sparen. Wir gönnten uns keinen Luxus mehr, gingen kaum aus, kauften uns nur noch Gegenstände, die der Reise dienlich sein sollten und begannen allmählich viele unserer Sachen auszusortieren, zu verkaufen und zu verschenken. Schließlich kündigten wir unsere Jobs, die gemeinsame Wohnung, alle Versicherungen, den Handy-Vertrag - unser bisheriges Leben in Tübingen endet nun in knapp 2 Wochen. So unbedarft und naiv wir anfänglich an unseren Plan herantraten, desto schneller wurde uns auch klar, mit welchen immensen Kosten die Ausrüstung für die Reise verbunden ist. Wir würden einfach etwas weniger gut aufgestellt, als andere Fernreisende sein, trösteten wir uns. Was macht das schon? Nun ja,...im Grund sehen wir das noch immer so. Es muss nicht immer das beste und hippste Outdoor-Equipment sein, um eine tolle Reise zu bestehen. An der eigenen Sicherheit mit einem schlechten Fahrrad oder zu dünner Kleidung im chinesischen Winter zu sparen, wäre hingegen leichtsinnig. Wir begaben uns daher doch noch auf Sponsorensuche. Ein Blog war ohnehin geplant und die Kameras um unsere Reise zu dokumentieren waren schon längst gekauft. Die Frage war nun viel mehr, ob unser Konzept auch andere ansprechen würde. Im August fuhren wir fast schon spontan auf die Eurobike in Friedrichshafen: Die Reaktionen auf unser Vorhaben fielen sehr unterschiedlich aus. Von „Wow, was für eine tolle Sache! Natürlich sind wir dabei.“ bis hin zu „Und, warum sollen wir Ihnen jetzt den Urlaub finanzieren?“ war eigentlich alles dabei. Es hat uns eine ordentliche Portion Mut abverlangt, doch letztlich hat es sich doch gelohnt und wir haben einige tolle Partner gefunden. Auf dem Patria Velochecker. Anfang diesen Monats haben wir die Firma Patria in der Nähe von Bielefeld besucht. Herr Kleinebenne, der Firmenbesitzer, hieß uns herzlich Willkommen. Er zeigte uns seine Manufaktur und nahm sich ausgiebig Zeit uns für unsere neuen Räder zu vermessen und fachkundig zu beraten. Wir sind noch immer tief beeindruckt. Alle Räder werden hier wirklich von der ersten bis zur letzten Komponente in Handarbeit gefertigt. Wir können es kaum erwarten, bis wir unsere Traumräder Anfang November zum ersten Mal fahren können. In nun zwei Wochen heißt es Abschied nehmen von unserem gemeinsamen Leben in Tübingen. Es ist noch eine Menge zu erledigen bevor es los geht und so werden die letzten Wochen vor unserer Abreise bei unseren Familien bestimmt wie im Flug an uns vorüber ziehen.
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2 Kommentare

  1. Wahnsinns Projekt, ihr zwei!
    Ich freue mich schon drauf, am heimischen Schreibtisch von euren Abenteuern und Erlebnissen lesen zu können!
    Viel Erfolg bei den letzten Vorbereitungen und einen guten Start in China.

  2. Hallo,

    drücken die Daumen und wünschen allzeit nur Spaß, Freude und echt gute Erlebnisse.
    Wir waren selbst auf lange Tour (4 Jahre), wissen somit, dass der Aufbruch nicht leicht ist. Doch ist in der Regel die Rückkehr dann schwieriger. Egal wie es sein wird, wir wünschen echt gute Zeit.

    Grüße von Wi und Gi grenzenlos

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